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Interview mit Papablogger Alex

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Jasmin

21. Apr. 2021


Lieber Alex, stell Dich doch kurz mal vor. Wer bist Du und was machst Du?

Servus Leute, ich bin Alex, 36 Jahre jung und komme aus dem schönen Niederbayern. Ein paar kennen mich vielleicht auf Instagram unter den Namen @alex_der_fuchs. Ich liebe es Sachen zu bauen, mit meinen Kids etwas zu unternehmen und ab und an meine Frau auf die Palme zu bringen. ;)

Seit 4 Jahren bin ich mit meiner wundervollen Frau Lisa verheiratet und zusammen haben wir 4 Kids (13 Jahre, 8 Jahre, 3 Jahre und 6 Monate). Meine Frau hat die beiden Älteren mit in die Ehe gebracht. Vor 2 Jahren haben wir einen alten Pfarrhof gekauft und diesen komplett in Eigenregie renoviert. Außerdem haben wir einen Handwerksbetrieb namens Piller & Fuchs im Bereich Fliesen und Kachelofen und nebenbei versuche ich mich als Influencer.

Du bist auf Instagram - was erfahren die Nutzer auf Deinem Profil?

Auf meinen Profil sehen die Leute Ausschnitte aus unserem Familienleben, wie Urlaubsreisen, Alltagsstress, Freud und Leid, was ich so für die Kids baue, Hausbau, Dadlife und, was eben sonst noch so zum Patchwork Familienleben dazu gehört. Wir zeigen jedoch nicht alles, auch wenn das vielleicht vielen so vorkommt.

Was hast Du in Deiner Rolle als Vater am meisten über Dich und das Leben gelernt?

Da gibt es viele Sachen. Ich denke, der wichtigste Punkt ist zunächst einmal: Es kann noch so stressig werden, ein Kinderlachen kann alles wieder vergessen lassen. Außerdem ist Geld nicht alles im Leben, sondern eben die Familie.

Und es gibt noch einen weiteren Punkt, der mir auch beruflich weiter geholfen hat: Man kann planen und planen, aber am Ende ändert sich doch wieder spontan alles. Man wird also spontaner, einfallsreicher und am Ende lernt man mit kurzfristigen Änderungen besser klar zu kommen und auch auf kurze Zeit alles neu zu organisieren.

Haben sich Deine Prioritäten und Werte mit Deiner Vaterrolle verändert? Wenn ja, wie?

Die haben sich auf alle Fälle geändert. Bevor ich meine Frau kennen lernte, legte ich viel Wert auf das neuste Iphone oder die neuste Playstation oder auf schnelle Autos. Seitdem die Kids da sind, steht die Familie an erster Stelle und alle anderen Dinge, die vorher für mich wichtig waren, sind nach hinten gerutscht. Mein Denken hat sich total verändert. Man macht sich viel mehr Gedanken über die Zukunft und lebt nicht mehr so „unvernünftig".

Wir von Parentime möchten Eltern als Team stärken. Was braucht es für ein gutes Elternteam aus Deiner Sicht? Wie organisiert Du Dich mit Deiner Partnerin?

Reden, Reden, Reden.

Bei uns ist das Ganze noch etwas komplizierter, da ja noch ein weiterer Daddy mit im Spiel ist. Ich persönlich finde, dass wir immer offen für die Aussagen des Anderen sein sollten. Das heißt: Nicht immer auf sein Recht pochen, sondern eher versuchen, einen Mittelweg zu finden. Natürlich gibt es Sachen, die wir auch alleine entscheiden können / sollten, die nicht systemrelevant sind und nicht zur Kritik des anderen führen. Wichtig ist auch darauf zu achten, vor allem bei Patchwork-Familien, sich von den Kids nicht gegenseitig ausspielen zu lassen.

Inzwischen haben wir eigentlich einen Mittelweg gefunden, mit dem wir und auch der andere Daddy sehr gut klar kommen.

Eltern sein und Paar bleiben ist nicht einfach für viele Eltern. Was unternimmt ihr, um euch als Paar nicht zu verlieren?

Diese Frage beantworte ich jetzt mal in Zeiten von Corona.

Es ist aktuell echt schwer, nur ein Paar zu sein. Homeschooling, Arbeit, Haushalt gehen schon sehr an die Substanz, sodass man abends eigentlich nur noch müde ins Bett fällt. Aber wir versuchen immer wieder mal, auch wenn es nur ein paar Minuten sind, alles auszublenden und uns einfach nahe zu sein. Ein leidenschaftlicher Kuss oder eine Umarmung. Vor Corona war das natürlich anders. Da hatten wir auch mal Abende, die wir alleine verbracht haben oder an denen wir ein Picknick im Freien genießen konnten....

...Aber hey, es kommen auch wieder andere Zeiten! 😉

Wie wichtig ist Dir ME TIME? Nimmst Du Dir regelmäßig Auszeiten und wenn ja, wann und was tust Du dann?

Eine sehr interessante Frage. Es ist sicherlich wichtig, dass man mal wieder runterkommt. Ich mache ab und zu Sport und, wenn ich etwas baue oder umbaue, ist das für mich auch ME TIME. Eigentlich könnte man ja auch die Zeit, die ich abends auf der Couch nach 22 Uhr verbringe und alle anderen dann im Bett sind, auch als ME TIME bezeichnen, oder? :)

Welche wertvollen Erfahrungen bzw. Tipps würdest Du mit Eltern, vor allem mit Vätern, teilen, die zum ersten Mal ein Kind erwarten?

Ich bin von einem Tag zum anderen 2-facher Papa geworden, von einem damals 3- und 8- jährigen. Es gibt so viele super Bücher, die einem zeigen wollen, wie man ein guter Daddy wird. Vergesst die alle ... ich hab kein einziges Buch gelesen und es hat auch so geklappt.

Stresst euch einfach nicht zu sehr rein. Jeder hat diese gewissen Elterninstinkte in sich und wichtige Erfahrungen im Leben gesammelt. Jedes Kind ist anders und man findet recht schnell den richtigen Umgang / Weg mit jedem Kind. 

Und noch ein wichtiger Tipp: Hört nicht zu sehr auf andere. Ich sag nur: Probieren geht über Studieren.

Welchen Leitspruch/welches Lieblingszitat hast Du?

Der Übergang hätte jetzt wohl nicht besser sein können, oder? Probieren geht über Studieren... aber ich habe noch einen zweiten Leitspruch: „Was nicht passt, wird passend gemacht!"

Lieber Alex, herzlichen Dank für das sehr sympathische und ehrliche Interview!