Ihr habt Euch mit Eurem Partner vor Euren Kindern gestritten und nun schlechtes Gewissen? Dann wird es Zeit, dass Ihr den folgenden Blogbeitrag lest.

Zunächst einmal möchte ich mit dem Impuls starten:

Streit birgt viele Chancen!

Auch wenn Konflikte keine angenehme Sache sind und die Beziehung nachhaltig belasten können, eröffnen sie jedoch die Möglichkeit, Zustände, die uns unglücklich stimmen, zu verbessern. Diesen positiven Aspekt dürfen wir nicht vergessen.

Ihr gewinnt die Möglichkeit, mehr über Euch selbst zu erfahren und Eure dekonstruktiven Streitmuster zu entlarven. Denn wenn uns etwas ärgert, unsere Bedürfnisse nicht befriedigt sind, reagieren wir häufig nach demselben Muster, ohne wirklich ein Bewusstsein für unser Streitverhalten zu haben. Stellt Euch also nach Euren Konflikten immer wieder die Fragen: 

Was hat mich auf die Palme gebracht?

Welches Streitverhalten zeichnet mich aus? 

Was fühle ich kurz vor und nach einem Streit?

Erkenne ich ein gewisses Muster?

Erst wenn Ihr Euch bewusst damit auseinandersetzt, wie Ihr streitet, wird es Euch zukünftig leichter fallen, Eure Konflikte konstruktiver auszutragen. Zum anderen lernt Ihr Euren Partner besser kennen und könnt durch den Austausch mit ihm/ihr neue Sichtweisen erlangen.  Der Philosoph Lao-Ts sagte einmal: „Nur wer beide Seiten einer Medaille kennt, ist im Besitz der ganzen Wahrheit.“ Fakt ist, es gibt nicht die EINE Wahrheit. JEDER von uns kann aufgrund unterschiedlicher Erfahrungen und Prägungen seine persönliche Wahrnehmung der Realität haben. Es ist wahrhaftig nicht ganz einfach, die Perspektive zu wechseln. Doch wenn wir in einem Konflikt nur unsere Sichtweise zulassen, werden wir ihn nicht lösen können. Und mal Hand aufs Herz: Wäre das Leben nicht ganz schön langweilig, wenn wir alle gleich denken und handeln würden? Solange wir also offen und positiv unseren Konflikten begegnen, können sie uns und unseren Partner voranbringen und unsere Beziehung stärken. Wir werden mit unserem Partner zusammen wachsen bzw. zusammenwachsen. Zugegebenermaßen ist es nicht einfach, diesen Impuls zu berücksichtigen, wenn unsere Emotionen sehr stark sind, wenn wir gestresst sind und uns besonders ärgern. Dann kann es schon mal passieren, dass uns vor unseren Kindern der Kragen platzt.

Ist Streiten vor Kindern schlimm?

Etliche Studien haben bereits aufgezeigt, dass elterliche Konflikte das Sicherheits- und Geborgenheitsgefühl der Kinder in Mitleidenschaft ziehen können. Vor allem Babys und Kleinkinder können das WARUM eines Streits nicht so gut verstehen.  Wenn wir und unser Partner uns gegenseitig beschimpfen, uns Vorwürfe machen oder uns z.B. ignorieren, können unsere Kinder dadurch große Verlustängste entwickeln, was sich wiederum negativ auf ihr Selbstwertgefühl auswirkt.  JEDOCH: unseren Kindern eine heile Welt vorzuspielen, ist auch keine gute Alternative. Denn Kinder spüren sehr schnell, wenn etwas in der Luft liegt, meistens schon bevor sich ein Streit aufbaut. Außerdem besteht zum einen Gefahr, dass sie dadurch lernen, selbst nicht offen und ehrlich mit ihren Gefühlen umzugehen. Ein Experiment mit 109 Eltern, auf das der Spiegel in einem Artikel verwies, kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass gereizte, aber "echt" handelnde Eltern positiver auf ihr Kind Einfluss nehmen können als Eltern, die versuchen, ihre negativen Emotionen zu verbergen. GEFÜHLE WOLLEN WAHRGENOMMEN UND ANERKANNT WERDEN! AUCH NEGATIVE GEFÜHLE. Sie sollten nur vorwiegend auf eine gesunde Weise geäußert werden.Das heißt, solange wir vorwiegend GESUND bzw. KONSTRUKTIV vor unseren Kindern streiten, müssen wir uns keinen Kopf machen. Eine positive Streitkultur kommt auch unseren Kindern zugute. Denn dadurch werden sie später selbst in der Lage sein, Konflikte nicht als Machtkämpfe anzusehen, bei denen es ums "Gewinnen" geht, sondern vielmehr ums Zuhören, Verständnis schaffen und Finden von übergeordneten Lösungen.

Ihr wollt Eure Streit- und Kommunikationskultur in Eurer Eltern- und Partnerschaft verbessern? Dann ist unser Audiokurs Elternteam werden und Liebespaar bleiben genau das Richtige für Euch.