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Steckbrief Alexandra

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Jasmin

10. Juli 2020


Wer bist du?

Ich bin Alexandra und Mutter einer Tochter. In meinem ersten Leben war ich BWLerin und habe im Marketing und Vertrieb gearbeitet. Seit der Geburt meiner Tochter haben sich meine Prioritäten komplett verschoben. Ich habe mir meinen Herzenswunsch erfüllt und eine Ausbildung zur Doula-Geburtsbegleiterin absolviert. Das war eine der besten Entscheidungen meines Lebens. Seitdem begleite ich Frauen und Familien rund um die sensible Zeit der Geburt, stärke sie und gebe ihnen viel Unterstützung, um eine richtig gute und selbstbestimmte Geburt zu erleben.

Wie bist du zu dem gekommen, was du heute machst?

Das Thema Geburt hat mich schon immer gefesselt und ich habe ständig alles dazu gelesen, was ich in die Finger bekommen habe. Ich war fasziniert von der Urkraft und der Stärke, die Frauen dabei entwickeln und berührt von den schönen Geburtsgeschichten, die ich in Büchern lesen konnte. Das stand im krassen Gegensatz zu dem, wie Geburt meistens in unserer Gesellschaft und in den Medien, aber auch in vielen Gesprächen unter Frauen dargestellt wird. Meine eigene Erfahrung als Schwangere hat mich dann nochmal viel tiefer in das Thema einsteigen lassen und ich habe gemerkt, dass es auch ganz anders geht. Geburt kann ein wahnsinnig tolles Ereignis sein, aus dem die Frau ganz viel Kraft und Stolz ziehen kann. Als Doula will ich dazu beitragen, dass sich unsere Geburtskultur weiter verbessert und viel mehr Frauen ihre wahre Stärke erfahren können.

Was sind deine Gedanken zu Work-(Family)-Life-Balance?

Das ist ein sehr persönliches Thema, das jede Familie für sich beantworten muss. Ich persönlich finde eine ausgewogene Aufteilung zwischen den Eltern ideal, sodass beide ihre berufliche Entfaltung ausleben können, und die Kinder gleichzeitig möglichst viel durch die eigene Familie betreut werden. Mein persönlicher Traum ist eine Aufteilung, bei der beide Eltern jeweils 75% arbeiten gehen und sich dabei abwechseln. Das bedeutet, das Kind geht zu 50% in den Kindergarten und verbringt die andere Zeit Zuhause mit einem Elternteil.

Was gibt dir Kraft in stressigen Phasen?

Mich auf die wichtigsten Aufgaben zu konzentrieren und alles andere sein zu lassen. Viel schlafen, regelmäßig gesund essen und zwischendurch immer mal wieder wenigstens kurze Zeiten alleine sein.

Welche Buch- oder/und Podcast-Empfehlung hast du?

Das Buch „Die selbstbestimmte Geburt“ von Ina May Gaskin, der berühmtesten Hebamme der Welt, sollte jede Schwangere gelesen haben. Es ist ein tolles Buch, um Zugang zum eigenen Körper in der Schwangerschaft und v.a. während der Geburt zu bekommen und stärkt Schwangere sehr. Außerdem empfehle ich Schwangeren gerne den Film „Die sichere Geburt“ von Carola Hauck. Er erklärt ganz toll und eindrücklich, wie eine gute Geburt funktioniert und, was eine Frau tun kann, um den Verlauf ihrer Geburt positiv zu beeinflussen.

Was ist dein bester Tipp to go?

Ermächtige dich selbst und übernehme Verantwortung für dich und dein Baby. Gib dich nicht an der Kreisssaaltür ab. Stärke dich stattdessen und lerne deinem Körper zu vertrauen. Eine gute Methode, um zu schauen, ob eine vom Arzt/Hebamme vorgeschlagene Maßnahme / Intervention / Test zu dir passt, ist VRANNI:

V = Vorteil: Welche Vorteile hat die vorgeschlagene Maßnahme?

R = Risiko: Welches Risiko birgt die vorgeschlagene Maßnahme?

A = Alternative: Welche Alternativen gibt es noch?

N = Notfall: Handelt es sich hierbei um einen Notfall?

N = Nichtstun / Abwarten: Was passiert, wenn wir noch abwarten?

I = Intuition: Was sagt mir meine Intuition?

Wenn du gut informierte Entscheidungen triffst, dann kannst du eine selbstbestimmte Geburt erleben – letztendlich egal wie sie genau aussieht.